Ernst ist das Leben, heiter ist die Kunst

Der Verkehr über den Gotthard prägt Altdorf bis heute. Ein steinerner Zeuge der Reiselust aus fernen Tagen ist das Fremdenspital mit seinem doppelten Stufengiebel. Ab 1490 von der Gemeinde errichtet, diente er als Herberge und Pflegestätte für einheimische Kranke und vor allem arme Durchreisende.

Aber ob arm oder reich: In ihrem Gepäck führen durchreisende Menschen immer auch neue Ideen mit. Diese beleben Gesellschaft und Wirtschaft – und die Kultur. So ist ein charakteristisches Element der kulturellen Identität in Uri noch heute die spannungsreiche Verbindung von Eigenem und Fremdem, von Tradition und Moderne.

Dafür steht auch Heinrich Danioth (1896–1953). Der grosse Maler und Dichter spürte in der steilen Welt seiner Urner Heimat den Weiten des Menschlichen nach. Zu seinen bekanntesten Werken zählen das Wandbild an der Fassade des Bundesbriefarchivs in Schwyz und der feuerrote Teufel samt Ziegenbock am Felsen über der Teufelsbrücke in der Schöllenen. Natürlich hat Danioth auch den legendären Wilhelm Tell in eine moderne Form gebracht. Entdecken lässt sich Danioths Werk immer wieder im Haus für Kunst Uri in Altdorf. Es hat sogar einen Pavillon nach dem grossen Sohn Uris benannt.

Kunst und Kunsthandwerk stehen in Uri weiterhin in Blüte. Kostproben davon finden sich etwa am traditionellen Altdorfer Weihnachtsmarkt, einem der schönsten vorweihnachtlichen Märkte der Innerschweiz. Überhaupt prägen kirchliche Feste seit je das Leben in Altdorf. Darum führt der Weg zur nächsten Station des Tellswegs jetzt vorbei an der Altdorfer Pfarrkirche. Geweiht ist sie dem Heiligen Martin. Er ist der Schutzheilige der Reisenden – also irgendwie auch von uns Tellsweg-Wandernden – und überhaupt der Urner Landespatron.

Fast alles weiss das Urikon  

Wer mehr wissen will zu Kunst und Kultur, Geschichte und Brauchtum von Altdorf und Uri, der taucht ein: ins Online-Lexikon Urikon im Allgemeinen oder ins Haus für Kunst Uri und in den digitalen Danioth im Besonderen.