Auf grosser Passfahrt hupt eine Legende
Nun wollen wir die Ohren spitzen: für die Musik der Freiheit.
Am 3. August 1829 erobert Wilhelm Tell die Stadt Paris. An diesem Tag wird in der Académie Royale de Musique die Oper «Guillaume Tell» uraufgeführt. Von da an beginnt das Werk des italienischen Komponisten Gioachino Rossini seinen Siegeszug durch die Opernhäuser dieser Welt – und auch auf alle Alpenpässe der Schweiz. Denn seit 1924 dient der einprägsame Dreiklang aus der Ouvertüre von «Guillaume Tell» als Vorlage für das Dreiklanghorn des Postautos.
So viel musikalische Ehre für den grössten Urner Helden ist natürlich auch eine hohe Verpflichtung für den Urner Hauptort. Altdorf jedenfalls ist heute ein musikalisches Zentrum mit regionaler Strahlkraft. Alle zwei Jahre findet hier das internationale Musikfestival «Alpentöne» statt. Es erfreut das Ohr mit Neuer Volksmusik aus dem ganzen Alpenbogen. Wer es lieber mit der traditionellen Volksmusik hält: Für den gibt es in Altdorf noch das Volksmusikfestival. Ausgerichtet wird es vom Haus der Volksmusik, das im Urner Hauptort seinen Sitz hat. Es ist das Schweizer Kompetenzzentrum für alle Fragen rund um unsere Volksmusik.
Aber an dieser Station des Tellswegs steht nicht das Haus der Volksmusik, sondern das Haus der Musik, der Sitz der Musikschule Uri. Sie bietet im ganzen Kanton vielfältigen Unterricht in Musik, Tanz und Theater. Für Kinder im Vorschulalter, für Kinder und Jugendliche im Schulalter und auch für Erwachsene. Denn wie sagte schon der grosse italienische Komponist Gioachino Rossini: «Jede Art von Musik ist gut – ausser langweilige.»
Soweit Rossini. Aber wie hat die Legende von Wilhelm Tell eigentlich ihren Weg zu ihm gefunden? Und warum liess sich die damalige Zeit so sehr für diese Legende begeistern? Wir erfahren es auf den nächsten Stationen des Tellswegs.