Früh übt sich, was ein Meister werden will

Mit dem Vater von Bürglen nach Altdorf zu wandern, war zu Tells Zeiten noch ein kleines Abenteuer für einen Knaben wie Walther. Dieser nutzt die Gelegenheit dazu, den Vater mit allerlei Fragen zu löchern. Wo soll man denn sonst was lernen ausser beim Vater oder der Mutter? Bis zur Einführung der Volksschule dauert es ja noch sechshundert Jahre. So lernen die Kinder zu Tells Zeiten höchstens mal vom Dorfpfarrer das eine oder andere spannende Ding. Lesen und Schreiben gehört meist nicht dazu. Wer braucht das schon! Kinderhände sollen nicht die Feder führen, sondern in Haus und Hof fleissig anpacken.

Heute verbringen Kinder und Jugendliche einen grossen Teil ihrer Zeit in der Schule. Unsere Wissensgesellschaft braucht kluge Köpfe. Darum steckt auch eine Gemeinde wie Altdorf den grössten Teil ihrer finanziellen Mittel in die Bildung. Davon zeugen die Gebäude an dem Ort dieser Station: Es ist das Schulareal mit Kindergarten, Primarschule und Oberstufe. In Altdorf befinden sich aber auch das Gymnasium und die Berufsfachschule des Kantons Uri.

Würde Sohn Walther heute leben, ginge er also noch immer von Bürglen nach Altdorf: nicht um mit dem Vater ein kleines Abenteuer zu erleben, sondern um für die Matura zu lernen oder die Berufsschulbank zu drücken. Wenn er wollte, könnte er späterhin in Altdorf sogar noch einen Doktortitel erlangen. Nicht fern von hier befindet sich das Urner Forschungsinstitut «Kulturen der Alpen». Es widmet sich in der ganzen thematischen Breite den Besonderheiten des alpinen Raums – von den vorgeschichtlichen Zeugnissen bis hin zu den Herausforderungen der Gegenwart. Ja, Tell würde staunen, wie sich der alte Flecken Altdorf im Lauf der Zeit verwandelt hat in ein kleines Reich der Bildung.

Ab in die virtuelle Lektion zu Wilhelm Tell! 

An den Urner Schulen gehört Wilhelm Tell zum obligatorischen Unterrichtsstoff. Um diesen zu vermitteln, hat der Kanton eigens ein Online-Lehrmittel geschaffen. Darum: Hier klicken und ran an die virtuelle Lektion!