800 Jahre Geschichte

Vor rund 800 Jahren – 1223 - wurde Altdorf erstmals urkundlich erwähnt.

Geprägt durch Natur und Gefahren 

Auenwälder und Sumpfgebiete schränkten den fruchtbaren Boden ein. Steinschlag und Überschwemmungen bedrohten die Menschen. Eine Bronzenadel und Eisengeräte im Bannwald oberhalb des Kapuzinerklosters weisen auf sesshafte Bevölkerung bereits um 400 v. Christus hin, die in Wald und Feld tätig war.

Ausbreitung zur Reuss hin

«Alttdorf» entwickelte sich im 13. Jahrhundert zum kleinstädtischen Ort mit Gewerbe und über 30 Berufen. Die landwirtschaftliche Nutzung – in erster Linie Feldgraswirtschaft mit Rinderhaltung, dazu Kleinvieh, Getreide und Gemüse, Obst-/Nussbäume und Hanf – weitete sich zur Reussebene aus. Die Wohnhäuser blieben aber im alten, engeren Dorfbereich. Hinzu kamen die Weiler Uzingen, Magingen und Untereien. Die Eggberge dürfte schon im 14. Jh. besiedelt gewesen sein.

Marktflecken vor dem Gotthard

Mit Erschliessung der Schöllenen um 1200 kam der Zwischenhandel mit Gütern wie Wein, Vieh, Käse, Korn und Salz auf. In Flüelen wurden die Waren von Schiffen auf Saumtiere umgeladen. «Alttdorf» entwickelte sich zum bedeutenden Marktflecken zwischen Oberitalien und den Zentren nördlich der Alpen.

Dorfbrände und Krieg 

1400, 1693 und 1799 wurde Altdorf durch Feuer weitgehend zerstört. Beim Dorfbrand 1799 mit zuerst Föhn, dann Sturm aus Westen verloren über 1700 Menschen ihr Obdach und das meiste an Hab und Gut. 438 Gebäude, darunter 255 Wohnhäuser, fielen in Schutt und Asche. Ein Jahr zuvor, am 12. Oktober 1798, drangen französische Truppen ins Dorf ein. Der Krieg im Namen der Revolution zwischen Frankreich, Österreich und Russland brachte Plünderungen und Elend über Altdorf und trieb viele Menschen in den Bettelstand.

Errungenschaften der neuen Zeit

1852 erhellten 12 Petroleumlampen erstmals Altdorf, ab 1884 entstand das Telefonnetz, 1904 fuhr das erste Auto durchs Dorf: Die Elektrifizierung, die Gotthard-Eisenbahn, später die Autobahn brachten Industrie und Arbeitsplätze, Wohlstand und Annehmlichkeiten. Altdorf ist heute ein aktives, lebendiges Dorf mitten in schönster Bergwelt und Natur. Allerlei Sportarten, Musik, Kunst und Kultur sorgen für ein reges Dorfleben und machen Altdorf so lebenswert.

Dynamisch in die Zukunft 

Die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT), der neue Kantonsbahnhof und die wirtschaftliche Entwicklung haben in den letzten Jahren in Altdorf eine Wachstumsdynamik hervorgerufen. 2023 hat die Einwohnerzahl die 10'000-er Marke geknackt. Diese Entwicklung will die Gemeinde nun in geordnete Bahnen lenken und mit Projekten wie der Begegnungszone im historischen Dorfkern, einer Verdichtung des Siedlungsgebiets und der Stärkung öffentlicher Räume zum Guten das Bild von Altdorf in Zukunft prägen.